Betancuria
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Nur über kurvenreiche Straßen erreicht man die ehemalige Hauptstadt der Insel. Gegründet wurde dieser Ort 1405 von Jean de Béthancourt, dem Eroberer Fuerteventuras. Hier in diesem (für hiesige Verhältnisse) fruchtbaren Tal herrschte nicht nur ein angenehmes Klima, man war auch vor den Angriffen von Piraten wesentlich besser geschützt als in der Nähe der Küste.

Schon bald nach der Gründung des Ortes erbaute man auch eine Kathedrale und erklärte Betancuria zum Bischofssitz. Einen Bischof hat es hier aber nie gegeben. 1539 wurde diese erste Kathedrale von Piraten zerstört – der Schutz durch die Berge war also doch nicht so gut, wie man erhofft hatte. Die heute noch bestehende Iglesia de Santa Maria wurde um 1620 erbaut.

Direkt neben der Kirche, im ehemaligen Pfarrhaus, befindet sich das Museo de Arte Sacre. Es enthält eine kleine Sammlung historischer und zeitgenössischer religiöser Kunst- und Kultgegenstände. Auf der anderen Seite des Tales, direkt an der Hauptstraße, befindet sich die Casa Museo de Betancuria, ein kleines aber einzigartiges Museum. Es beherbergt die einzige Sammlung zur Geschichte von Fuerteventura. In einigen Vitrinen werden alte Hausgeräte, antike Waffen, eine Urkunde über die Eroberung der Insel sowie einige Ausstellungsstücke aus der Zeit der Ureinwohner gezeigt. Die Höhepunkte aber sind eine altkanarische Mumie, und zwei Kanonen vor dem Museum.

Auch heute ist Betancuria noch ein sehr ursprünglicher Ort. Keine laute, moderne Stadt wie Puerto del Rosario und auch kein Touristenzentrum. Nur vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag herrscht Leben in Betancuria. Dann machen hier die Busse der Inselrundfahrten ihren obligatorischen Halt. Dann ist von der Idylle wenig zu bemerken und die Betreiber den kleinen Andenkenläden freuen sich über das gute Geschäft. Wenn sich am Nachmittag dann alle Touristen auf den Weg in ihre Hotels gemacht haben, kehrt wieder Ruhe ein und so bleibt es bis zum nächsten Vormittag. Wenn man es sich einrichten kann, sollte man diese Zeit für den eigenen Besuch nutzen. Dann kann man den Ort noch so leidlich unverfälscht erleben. 

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