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Jandía AirportTief im Westen an der Straße von Puerte de la Cruz nach Punta Pesebre liegt – nein, nicht Bochum – eine einsame Landebahn. Wer diese Landebahn angelegt hat und warum, ist anscheinend nicht bekannt. Irgendjemand wird es vielleicht wissen, aber bislang ist nichts darüber bekannt. Das öffnet Spekulationen natürlich Tür und Tor. Unter Touristen, und nicht nur ihnen, ist die Vermutung weit verbreitet, dass die Piste von Gustav Winter, dem Erbauer der gleichnamigen Villa bei Cofete, angelegt wurde.

So schön diese Geschichte auch ist, sie ist trotzdem falsch. Auf Luftbildaufnahmen aus den frühen 1960er-Jahren ist von dieser Piste nichts zu sehen. Auf Aufnahmen 10 Jahre später ist sie jedoch deutlich zu erkennen. Sie muss also irgendwann in den späten 1960er-Jahren angelegt worden sein. Von wem und warum weiß ich nicht. Wenn ich raten müsste, würde ich auf das Militär, vielleicht die (spanische) Fremdenlegion, tippen, aber das ist nur eine weitere Spekulation.

Heute wird die Piste offiziell nicht mehr genutzt. Sie ist aber immer noch so gut in Schuss, dass gelegentlich mutige Privatpiloten hier versuchen, zu laden. Es macht ja auch bestimmt Eindruck, wenn man einmal kurz mit seiner neuen Freundin an einen einsamen Strand fliegt.

Und was ist mit der Landebahn, die angeblich von Gustav Winter angelegt wurde? Es scheint sie tatsächlich gegeben zu haben, allerdings ein paar Kilometer weiter östlich von N28°04,600 W014°29,367 nach N28°04,950 W014°28,900. Auf dem Boden erkennt man dort eine etwa 1km lange Reihe von Steinen, auf denen sich noch Reste weißer Farbe zu befinden scheinen. Auf der einen Seite dieser Steinreihe scheinen die meisten dort sonst überall herumliegenden Steine entfernt worden zu sein und außer ein paar kleineren Erosionserscheinungen scheint das Gelände auch ziemlich eben zu sein. In der Nähe des nördlichen Endes befindet sich in der Steinreihe eine etwa 100m × 50m große Ausbuchtung, die einem Flugzeug zum Wenden gedient haben könnte. Auf Google Earth sind diese Details relativ gut zu erkennen. Aus großer Höhe ist die Landebahn aber kaum oder gar nicht zu erkennen.

Was mich am meisten davon überzeugt hat, dass es sich hier tatsächlich einmal um eine Landebahn gehandelt haben könnte, ist die auffallend helle Fläche an einem Berghang, der in ein paar Kilometern Entfernung genau in der Verlängerung der Piste zu liegen scheint.

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