Cofete
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Cofete ist ein kleines, einsam gelegenes Dorf an der Nordküste von Jandía. Es ist das Ziel vieler Jeep-Safaris und inzwischen auch von Mountainbike-Fahrern. Wenn man dorthin auf eigene Faust mit dem Auto fahren will (offiziell sollte es ein Geländewagen sein), folgt man zuerst der Piste nach Punta de Jandía. Nach ca. 10 km auf der Piste biegt man rechts ab und fährt hinauf in die Berge. Sobald man den Pass erreicht hat, sieht man unter sich die Nordküste von Jandía mit ihrem langen Sandstrand liegen. Die Piste von Morro Jable bis zur Abzweigung nach Cofete ist gut befahrbar. Die Fahrt hinauf zum Pass ist jedoch ziemlich holprig und man sollte den schlimmsten Schlaglöcher möglichst ausweichen. Vom Pass hinab nach Cofete wird der Weg dann aber wieder besser.

In Cofete fällt links eine große Statue von einem Mann mit seinem Hund auf. Es soll sich dabei um Gustav Winter als Ziegenhirt handeln. In unmittelbarer Nähe dieses Denkmals befindet sich die Bar Cofete. Da kann man sich nach der staubigen Fahrt etwas erfrischen und auch etwas essen.

Nach Cofete teilt sich der Weg. Geradeaus geht es erst am Hang entlang und dann rechts hinauf zur Villa Winter, links geht es hinab zum Friedhof und zum Strand. Dieser Weg endet an einem großen Parkplatz neben dem Friedhof. Von hier muss man die letzten paar Meter zum Strand zu Fuß zurücklegen.

Der Strand ist ideal zum Sonnen und Wandern. Wenn man sich nach links wendet, kann man ca. 4 km bis zum Roque del Moro gehen. Nach rechts sind es etwa 3,5 km bis zur Halbinsel El Islote. Von dort kann man weitere 3 km die Playa der Barlovento entlang wandern. Diese Wanderungen gehören wohl zu den wenigen, bei denen man nicht auf festes Schuhwerk hinweisen muss. Sandalen oder sogar Badelatschen genügen vollkommen. Wenn der Sand nicht zu heiß ist, kann man auch problemlos barfuß am Strand entlang wandern und wenn man sich erst einmal ein paar Hundert Meter vom Parkplatz und den sich da tummelnden „Menschenmassen“ entfernt hat, kann man außer auf die Schuhe auch auf den Rest der Kleidung verzichten. Aber Vorsicht, drei bis vier Stunden in der prallen Sonne sind nicht unbedingt für mitteleuropäische Haut geeignet. Besonderst nicht für die von der Sonne eher weniger verwöhnten Partien.

So verlockend das Meer aber auch ist, beim Baden sollte man doch sehr vorsichtig sein. Die Wellen sind hier oft sehr hoch und es gibt starke Strömungen. Wenn man sich schon abkühlen will, dann sollte man nur so weit ins Wasser gehen, dass man jederzeit gut stehen kann. Am besten ist es, wenn man sich mit dem Bad bis zur Rückkehr an die Süd- oder Ostküste geduldet. Außerdem ist man nach der langen Rückfahrt über staubige Pisten sofort wieder reif für das nächste Bad.

Oberhalb von Cofete befindet sich die sagenumwobene Villa Winter. Das Haus wurde nach Aussagen seines Erbauers Gustav Winter (Don Gustavo) 1958 erbaut. Es gibt jedoch Hinweise, dass sich Winter bereits seit 1933 auf Fuerteventura aufgehalten hat. 1937 pachtet er die ganze Halbinsel Jandía. In den folgenden Jahren soll er für die Abwehr des 3. Reichs in Spanien gearbeitet und auf Fuerteventura wichtige wirtschaftliche Aufgaben durchgeführt haben. Dafür soll er deutsche Hilfskräfte erhalten haben. Ab 1939 ist die ganze Halbinsel Jandía für Einheimische gesperrt. Da im 2. Weltkrieg mehrfach deutsche U-Boote auf Gran Canaria ihre Vorräte aufgefüllt haben, spekulieren manche, dass Winter die Aufgabe hatte, auf Fuerteventura einen geheimen Stützpunkt für U-Boote zu errichten.

Angeblich soll in diesem Zusammenhang auch zwischen Puerto de la Cruz und Punta Pesebre ein Flugplatz gebaut worden sein. Ob das wirklich der Grund für den Bau des Flugplatzes ist, sei einmal dahingestellt. Tatsache ist allerdings, dass es dort eine provisorische Landebahn gibt, die von vielen Gustav Winter zugeschrieben wird. Dies trifft allerdings nicht zu. Diese noch deutlich erkennbare (und manchmal sogar noch genutzte) Piste wurde erst in den 1960er-Jahren angelegt. Auf einer Luftbildaufnahme von 1963 ist dort noch keine Landebahn zu erkennen. Erst auf Aufnahmen Anfang der 1970er-Jahre ist sie erkennbar. (Forgotten airfields europe - Puerto de la Cruz)

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